Das Aussäen von negativen Gefühlen wie Hass und Ungerechtigkeit und die Folgen.
„Unsere Stärke ist unsere Schnelligkeit und unsere Brutalität“ (Hitler in einer Ansprache vor Offizieren der Wehrmacht, am 22. August 1939). Und nur wenige Tage danach, am 01. September 1939, das Deutschland des III. Reichs hat tatsächlich schnell und brutal, Polen überfallen und es genauso schnell und brutal zu germanisieren angefangen. Dadurch erzeugten sie unbeschreibliche Hassgefühle gegen sich selbst, denn durch das Verhalten der Deutschen fühlten sich die Seelen der Menschen sukzessiv mit starker feindseliger Abneigung, starkem Gefühl der Ablehnung und der Feindschaft für ihre Besatzer, sodaß nach sechs Jahren der deutschen Terrorherrschaft diejenigen, die sie überlebten, fast alle Deutschen, die nicht fliehen konnten, schonungslos aus ihren Ländern verjagten.
Jahr 1939: Polen, das erste Ziel brutaler Expansionspolitik des III. Reichs
Nach der Annexion Österreichs und der Zerstörung der Tschechoslowakei, griff Deutschland Polen am 1. September 1939 an und löste damit den Zweiten Weltkrieg aus.
Die deutsche Herrschaft war in den darauf folgenden fünf Jahren von Gewalt, Vertreibung und Völkermord gekennzeichnet, schrieb Dr Markus Roth, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Herder-Institut. Polen wurde zum wichtigsten „Experimentierfeld“ der NS-Lebensraum- und Vernichtungspolitik und zum Schauplatz von Zwangsmigrationen enormen Ausmaßes.
Da das Vorhaben, Polen zu zerstören bereits minutiös geplant war, begann der deutsche Terror gegen Polen und gegen polnische Juden gleich nach dem Einmarsch der deutschen Truppen. Raub, Enteignung, Vertreibung, Ghettuisierung, Lagerhaft, Zwangsarbeit, Gewalt und Mord waren an der Tagesordnung.
Kein anderes Land befand sich so lange unter der Besatzung des Dritten Reiches wie Polen. Bereits der deutsche Semptemberfeldzug gegen Polen wurde außerhalb der völkerrechtlichen Kriegskonventionen und moralischen Standards seiner Zeit geführt. Polen war das erste Opfer der deutschen Aggression und hat als erstes Land unter großen Opfern zuerst bewaffneten Widerstand geleistet und später in den Jahren 1939–1945 beispiellose Personen-, Kultur- und Materialverluste erlitten. „Kein geringer als Generalstabchef des deutschen Herres, der bereits im Frühjahr 1939 explizit von „Vernichtung“ sprach, als er die bevorstehende Auseinandersetzung mit Polen skizzierte“, entnimmt man der Publikation der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart: Genesis des Genozids, Polen 1939 – 1941, S. 7. Der deutsche Überfall auf Polen im September 1939, die Einstellung und die Verbrechen gegenüber Polen waren eine Form von Ausführung des antislawischen Rassismus. Die neueren Forschungen, insbesondere die, die seit den neunziger Jahren geführt wurden, offenbaren die tatsächliche Größe der verbrecherischen Politik gegenüber den slawischen Völkern.
Der deutsche Krieg gegen Polen
Der deutsche Krieg gegen Polen war von Anfang an nicht als traditioneller Eroberungskrieg angelegt, sondern zielte auf „völkische Flurbereinigung„, „Gewinnung von Lebensraum“ und „Völkermord“ abzielte. Die Friedrich Ebert Stiftung in einem Artikel von Gerrit Schäfer formulierte es so: „Er war Teil der deutschen „Volkstumspolitik“, die in der Zurückdrängung, Bekämpfung und Tötung anderer Völker bestand“
Die Tötung von großen Zahlen polnischer Zivilisten wurde von Hitler von Anfang an ins Auge gefasst. Die polnische Oberschicht samt ihrer Intelektuelle (Intelligenzaktion) sollte vollständig vernichtet und die restliche Bevölkerung zu einer leicht verfügbaren Masse degradiert werden. Der polnische „Saisonstaat“, wie dieser von vielen Politikern auf der deutschen und sowjetischen Seite in der Zwischenkriegszeit bezeichnet wurde, sollte von der Landkarte endgültig verschwinden, damit der Status Quo aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg wieder erreicht würde.
„Der Überfall auf Polen ging mit einer besonders grausamen ethnischen Säuberung an den polnischen Eliten einher. Die so genannte Intelligenzaktion begann bereits am 1. September 1939 mit der Erstürmung des polnischen Postamtes der Freien Stadt Danzig und dauerte bis April 1940. In diesem Zeitraum wurden ca. 60.000 Polen von deutschen Polizei- und SS- Einheiten ermordet und weitere 50.000 in Konzentrationslager deportiert, von denen nur ein ganz geringer Teil überlebte. Die Intelligenzaktion war nur der Auftakt zur Ermordung polnischer Eliten. Anschließend wurde diese mit der sogenannten AB-Aktion („Außerordentliche Befriedungsaktion“) kontinuierlich fortgesetzt. Anders als in Polen hat die Intelligenzaktion nur peripher den Eingang in die deutsche Historiographie des Zweiten Weltkrieges gefunden, obwohl diese den Auftakt der systematischen Massenmorde der Nazis an der polnischen Bevölkerung bildete.„
Arthur Osinski, Historiker und Pädagogischer Mitarbeiter der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm, einer Einrichtung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge
Die deutsche Minderheit in Polen
Der Historiker Arthur Osinski erklärt, dass die deutsche Minderheit eine der aktivsten Rollen an der Ermordung der polnischen Eliten einnahm. Die polnischen Bürgerinnen und Bürger deutscher Ethnie, die – wie ihre jüdischen Nachbarinnen und Nachbarn – teilweise schon seit 800 Jahren in friedlicher Koexistenz miteinander lebten und den polnischen Staat konsolidierten, ließen sich in nur wenigen Jahren von einer der schrecklichsten Ideologien verführen, deren Konsequenz ein völliger Verrat an ihren polnischen und jüdischen Mitbürger/innen war. Schon ein Jahr zuvor, im Oktober 1938, bildeten Angehörige der deutschen Minderheit mit Hilfe des Sicherheitsdienstes des Reichsführers-SS den sogenannten Volksdeutschen Selbstschutz, der in paramilitärische Einheiten untergliedert war. Dieser Selbstschutz tat sich hervor, indem er mit äußerster Brutalität gegen die polnischen Bürgerinnen und Bürger vorging; sogar die Führung der SS-Einheiten war vereinzelt über die Gräueltaten und die Willkür des Selbstschutzes überrascht. Bis Ende 1939 ermordeten diese paramilitärischen Einheiten zehntausende Polinnen und Polen und polnische Jüdinnen und Juden. Innerhalb weniger Monate ermordeten diese Einheiten bei mehreren hundert Exekutionen bis zu 60.000 Polinnen und Polen, die der Elite der Zweiten Polnischen Republik angehörten. Weitere 50.000 wurden in die Konzentrationslager Hochenbruch und Mauthausen-Gusen deportiert, von denen nur die wenigsten überlebten. Neben dem Selbstschutz beteiligten sich an der Ermordung der polnischen Intelligenz Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD, die der Wehrmacht zugeordnet waren.
Die Germanisierung Polens und des gesamten Osten Europas
Es sollte Platz für Deutsche gemacht werden, um dann schnellstmöglich eine Germanisierung dieser Gebiete durchzuführen. Diese Germanisierung sollte nicht mehr nach dem alten Muster vollzogen werden, also durch Umerziehung, gesetzgeberische Nötigung und wirtschaftliche Diskriminierung, wie Michael Burlach von der Londoner School of Econômico and Political Sciences erklärt. Diesmal war notwendig, sich zu vergewissern, dass nur Menschen wirklichen deutschen Blutes den Osten bewohnen. Bis 1941 wurden mindestens 365.000 Menschen (Juden und Polen) unter vielfach unmenschlichen Bedingungen von den nun an Deutschland angegliederten Gebieten ins Generalgouvernement umgesiedelt. Bei den gewaltsamen Umsiedlungen galt das besondere Interesse der deutschen Besatzer der Beschlagnahmung und Räumung von wertvollem Besitz. Dieser wurde oft an deutsche Umsiedler weitergegeben, die beispielsweise im Rahmen des „Heim ins Reich“-Programms ins besetzte Polen gebracht wurden.
Bevölkerungspolitik des deutschen III Reichs für die Völker Osteuropas. „Hart, aber nützlich“.
Offen werden der Völkermord und die Umwandlung Osteuropas in ein ethnisch homogenes, rein deutsch besiedeltes Gebiet als erster Schritt zur „deutschen Erdherrschaft“ ins Auge gefasst. Vorbild scheinen frühere Zwangsmigrationen und Genozide gewesen zu sein: So wird unter anderem das Schicksal der Armenier erwähnt. Bei dem Völkermord an den Armenier haben „Die Deutschen haben nur tatenlos zugeschaut“ (TAZ, siehe Literaturquelle unten).
….“nicht nur für die Türken, auch für die entscheidenden deutschen Militärs waren die Armenier potentielle Kollaborateure mit dem Feind, schreibt Jürgen Gottschlich. Deshalb glaubte beispielsweise Marineattaché Hans Humann wie sein Freund Enver Pascha, die Armenier würden die Türkei auf Dauer schwächen. Und hielt den Massenmord für „hart, aber nützlich“. …“
Unten stehend ist der mitgeschriebene Text einer geheimen Ansprache Hitlers, die er am 22. August 1939, also eine Woche vor dem Angriff auf Polen vor Wehrmachtsoffizieren hielt. Sie macht die geplante Bevökerungspolitik des III Reichs in Osteuropa klar.
Unten stehende sind Ausschnitte der Zweiten Ansprache des Führers am 22. August 1939, sie wurden den Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918-1945, Serie D (1937-1945), Bd. VII: Die letzten Wochen vor Kriegsausbruch. 9. August bis 3. September 1939, Nr. 193 entnommen.
„ Entschluß zum Angriff auf Polen im Frühling. Ursprünglich Befürchtung, durch politische Konstellation gegen England, Frankreich, Polen zugleich schlagen zu müssen. Auch dieses Risiko hätte getragen werden müssen. Göring hat ja ausgeführt, daß Vierjahresplan gescheitert und wir am Ende, wenn nicht Sieg in kommendem Krieg.„
„Unsere Stärke ist unsere Schnelligkeit und unsere Brutalität.“ „… So habe ich, einstweilen nur im Osten, meine Totenkopfverbände bereitgestellt mit dem Befehl, unbarmherzig und mitleidslos Mann, Weib und Kind polnischer Abstammung und Sprache in den Tod zu schicken. Nur so gewinnen wir den Lebensraum, den wir brauchen.„
„Ich werde propagandistischen Anlaß zur Auslösung de Kriegs geben, gleichgültig, ob glaubhaft. Der Sieger wird nicht danach gefragt, ob er die Wahrheit gesagt hat oder nicht. Bei Beginn und Führung des Krieges kommt nicht auf das Recht an, sondern auf den Sieg.„
„Herz verschließen gegen Mitleid. Brutales Vorgehen.“
„Polen wird entvölkert und mit Deutschen besiedelt. Mein Polenpakt war nur als Zeitgewinn gedacht. Und im übrigen, meine Herren, ereignet sich mit Rußland ja nur dasselbe, was ich mit Polen durchexerziert habe. Nach Stalins Tod, er ist ein schwerkranker Mann, zerbrechen wir die Sowjetunion. Dann dämmert die deutsche Erdherrschaft herauf.„
„Der Angriff und die Vernichtung Polens beginnt am Sonnabend früh. Ich lasse ein paar Kompanien in polnischer Uniform in Oberschlesien oder im Protektorat angreifen. Ob die Welt das glaubt, ist mir scheißegaI. Die Welt glaubt nur an den Erfolg.„
„Für Sie, meine Herren, winken Ruhm und Ehre wie seit Jahrhunderten nicht mehr. Seien Sie hart, seien Sie schonungslos, handeln Sie schneller und brutaler als die andern. Die Bürger Westeuropas müssen vor Entsetzen erbeben. Das ist die humanste Kriegsführung. Denn es schreckt sie ab.“
„Die neue Kriegsführung entspricht der neuen Grenzziehung. Ein Wall von Reval, Lublin, Kaschau nach der Donaumündung. Den Rest kriegen die Russen. Ribentropp ist angewiesen, jedes Angebot zu machen und jede Forderung anzunehmen.„
„Und nun: ran an den Feind! In Warschau feiern wir Wiedersehn! „
„Die Rede wurde mit Begeisterung aufgenommen. Göring stieg auf den Tisch. Blutrünstiger Dank und blutrünstiges Versprechen. Er tanzte wie ein Wilder herum. Die wenigen (!) bedenklich schwiegen.„
Vernichtung des III Reichs – Flucht und Vertreibung der Deutschen
Das deutsche III Reich hatte seine ganze Industrie möbilisiert, um seine gewaltvolle Expansionspolitik zu betreiben und später, auch um Widerstand gegen Armeen vieler Länder der Erde zu leisten. Letztendlich eine Allianz vieler Armeen der Welt haben es geschafft, die Deutschen im Kampft auf verschiedenen Fronten im Westen wie auch im Osten zu besiegen, ihren Staat zu übernehmen, um sie zu zwingen, alle Länder, die sie besetzten, zu verlassen und um sie zur Verantwortung für ihr Verbrechen zu ziehen. Die deutsche Zivielbevölkerung, die sich zum Volksdeutschtum bekannte und das Nazitum unterstützten, musste in Richtung ihr ursprungliches Territorium, so wie es nach dem I Weltkrieg festgelegt wurde, fliehen. Sie fürchteten sich vor den Gefühlen der Russen und sie hatten auch Angst vor den Gefühlen der Menschen, die unter ihrer Besatzung litten.
Unmittelbar nach der Kaptulation des III Reichs waren plötzlich alle Menschen frei, die unter dem Joch der Deutschen leben mussten. Ihnen überkam ein unkrontrollierbares Gefühl der Wut und des Hasses gegen die brutalen Besatzer ihrer Länder und mit allen Gefühlen aus den Erinnerungen an das, was sie mit ihnen, ihren Mitmenschen, ihrem Eigentum, ihrer Kultur, ihrer Seele, ihrem Leben getan haben, haben sie auch alles, was Deutsch war, aus ihren Ländern vertrieben. Aus ihren Erinnerungen konnten sie es nicht vertreiben und mussten damit leben, oft in Not und Armut, mit einer kranken Seele, die sie nun heilen mussten.
Nun sahen sich die Deutschen mit den Gefühlen konfrontiert, die sie in den Menschen auf brutaler Art und Weise verursachten.
Es ist beinahe unmöglich, solche gewaltigen Gefühle zu beherrschen. Im Zusammenhang mit der gewaltvollen Vertreibung der Volksdeutschen und der Deutschen aus den von Deutschen besetzten Gebieten, spricht die Geschichtsschreibung von Unrecht. In fast 6 Jahrzehnten nach Beendigung des brutalen III Reichs, wurden die Gefühle der Menschen des vom III Reich besetzten Ländern nur am Rande berücksichtigt, als man von der Fluch und Vertreibung der Deutschen sprach und das erschwert das Leben der Überlebenden dfer Herrschaft des III Reichs in ihren Ländern.
Die fruchtbaren Erinnerungen der Menschen, die die Besatzung der Deutschen des III Reichs überlebten, konnten nicht aus ihren Köpfen einfach vertrieben werden, auch nicht mit Gewalt. Deshalb mussten sie mit den Erinnerungen an diesen brutalen Ungerechtigkeiten und mit den daraus permanent entstehenden fruchtbaren Gefühlen weiter leben.
Die Überlebenden sahen sich wieder unfreiwillig gefangen, diesmal vom Hassgefühl gegen die Deutschen. Es ist oft nicht leicht, den Hass aufzugeben. Nur durch einen persönlichen Verdrängungskampft und die Suche nach Frieden mit den Deutschen, deren ewigen Nachbarn, konnten sie ein annehmbares Kompromiss fürs Leben finden, ohne weiter starken Hassgefühl gegen die Deutschen zu ernähren.
Zurück zum Deutschtum ohne Aufsehen zu erregen
…und wieder das Problem mit der Art von Gefühlen, die die Deutschen in ihrem neuen Staat, gegründet nach ihrem III Reich, in der Welt zu erzeugen bereit waren.
In einer Publikation der Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn liest man Folgendes: „Insgesamt wird man resümieren können, dass ein Wissen über die verbrecherische Behandlung der Juden“ (auch der Polen) „im Vorfeld der Vernichtung zu annähernd 100 Prozent verbreitet war, aber zunehmend weniger als verbrecherisch empfunden und eingeordnet wurde. Über manifeste Informationen hinsichtlich der Massenvernichtungen, die ab 1941 stattfanden, verfügten mit einiger Wahrscheinlichkeit zwischen einem Drittel und der Hälfte der Zeitgenossen, während ein nicht quantifizierbarer weiterer Anteil der Bevölkerung über Wissen in Form des offenen Geheimnisses verfügte. Diese Form des Wissens hat den Vorteil, dass man sich von ihm im Nachhinein problemlos distanzieren kann, und zwar nach innen wie nach außen.“ Man kann sich zwar davon distanzieren, aber im Nachhinein die Logik der Ereignisse neutralisiert diese Distanzierung und schafft auch ein Gefühl von Zustimmung, die die Wahrheit dieser Zeit wieder herstellt. Vielleicht deshalb liest sich die Aufarbeitung dieser Geschichte in den ersten Jahrzehnten nach 1945 so lange auf sich warten.
Die Deutschen haben viele Jahrzehnte erfolgreichen Wiederstand gegen die Aufarbeitung der Geschichte der Untaten ihres III Reichs geleistet. Das Nazitum als „Ableger“ des Deutschtums wurde zwar verdrängt, aber das Deutschtum, überall, wo Deutsche der ersten Nachkriegsgenerationen lebten, flackt in der deutschen Seele wieder auf und trug entsprechend ihre Früchte und auch entsprechend wurden die Nachfolgegenerationen in diesem Deutschtumkontext erzogen, allerdings, ohne im konkreten Bewusstsein von dessen Existenz. Noch heute, in der zweiten Dekade des 21Jh., veursacht das Deutschtumdenken und -verhalten viele Probleme nicht nur für die neuen Generationen von allen Menschen, die in der Bundesrepublik Deutschland leben, aber auch für die neue Politik Deutschlands als Immigrationsland. Man spricht in diesem Zusammenhang fälschlicherweise von Neonazismus; man benutzt auch die Symbole des alten politischen Systems, weil man die neuen Generationen deutscher Bürger nicht entsprechend aufgeklärt hat. Vielleicht ist das so, weil man mit der Thematik Deutschtum noch mehr in Erklärungsnot geraten würde, denn vor Hitler lebten in deutschen Ländern alle in der Euphorie des Deutschtums, das das deutsche II Reich geschaffen hat, um mit Unterstützung der deutschen Bevölkerung die Welt zu erorbern.
Die Menschen deutschen Bluts, aber auch die neuen Deutschen, ohne deutsches Blut, leben weitestgehend friedlich miteinander in der Bundesrepubublik Deutschland des 21 Jh., in dessen 2. Jahrzehnt. Deutschland in der Welt geniesst Ansehen und Anerkennung von sehr guter Qualität, auch im Osteneuropas, ja auch in Polen.
Eine neue Äre, eine neues Deutschland, bessere Gefühle – eine bessere Geschichte wird geschrieben
Kaum eine Zeit in der deutschen Geschichte ist vergleichbar mit unserer aktuellen Zeit im Kontext der politischen Anstrengungen des deutschen Staates, um Deutschland als Immigrationsland und als Heimatland aller, die hier leben, ernsthaft so zu gestalten, dass alle Menschen in Deutschland gleichwertig behandelt werden. Die Menschen und ihre Nachkommen, die in Deutschland leben, sollen sich in Deutschland zuhause fühlen. Und von Deutschland aus soll niemals wieder ein Angriff auf ein Land inittiiert werden. Mit dem Begriff Deutschland soll in der Wahrnehmung der Bürger Deutschlands aber auch der Welt ein positives Gefühl verankert sein.
Literaturquellen:
Deutsche Besatzungspolitik in Polen 1939-1945 – Über das Modul. Markus Roth (Marburg/Gießen), Link am 31.08. um 21:40 Uhr >>>
Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918-1945, Serie D (1937-1945), Bd. VII: Die letzten Wochen vor Kriegsausbruch. 9. August bis 3. September 1939, Nr. 193.
„Tatenlos zugeschaut“, TAZ vom 24. 4. 2013, Link am 19.08. um 19:21 Uhr >>>
Die deutsche Besatzungspolitik in Polen in den Jahren 1939–1945, in: Polen-Deutschland. Krieg und Erinnerung], hrsg. v. J. Kochanowski, B. Kosmala, Warszawa-Poczdam 2009, S. 53.
Zwangsmigrationen in Europa 1938-48 – Die deutsche Besatzungspolitik in Polen. Gerrit Schäfer, Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung. Link am 31.08. 20:55 Uhr >>>
De-Kulturation und Germanisierung. Die nationalsozialistische Rassen- und Erziehungspolitik in Polen 1939-1946 / Hans-Christian Harten. – Frankfurt/Main; New York: Campus, 1996. ISBN 3-593-35508-6 Ausführliche Studie zur NS-Germanisierungspolitik in Polen, insbesondere auf dem Gebiet von Bildung, Wissenschaft und Kultur.
Der „Volksdeutsche Selbstschutz“ in Polen 1939/40, Christian Jansen, Arno Weckbecker im Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 64). R. Oldenbourg, München 1992.
Die „Volksdeutschen“ in Polen, Frankreich, Ungarn und der Tschechoslowakei. Mythos und Realität (= Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau, Band 12). Jerzy Kochanowski, Maike Sach (Hrsg.). Fibre-Verlag, Osnabrück 2006.
Eine Miliz im „Weltanschauungskrieg“. Der „Volksdeutsche Selbstschutz“ in Polen 1939/40. In: Wolfgang Michalka (Hrsg.): Der Zweite Weltkrieg. Analysen, Grundzüge, Forschungsbilanz. Herausgegeben im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Seehamer, Weyarn 1997
Genesis des Genozids: Polen 1939 – 1941 / Klaus-Michael Mallmann … (Hrsg.). – Darmstadt : Wiss. Buchges., 2004. – 240 S.. – (Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart ; 3).
„Reichsgau Wartheland“ 1939-1945. Vom „Exerxierplatz“ zum „Mustergau des Nationalsozialismus“?, im Bulletin für Faschismus- und Weltkriegsforschung (2002), 18. Herausgeber: Werner Roehr Redaktion: Brigitte Berlekamp.
„Intelligenzaktion. Ermordung polnischer Eliten nach der Besetzung Polens“, Veröffentlicht auf lernen-aus-der-geschichte.de. Artikel von Arthur Osinski, Historiker und Pädagogischer Mitarbeiter der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm, einer Einrichtung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Link am 19.08. um 19 Uhr >>>
The Nazi Concept of ‚Volksdeutsche‘ and the Exacerbation of Anti-Semitism in Eastern Europe, 1939-45. Doris L. Bergen, in Journal of Contemporary History, Vol. 29, No. 4 (Oct., 1994), pp. 569-582.
Die Deutschen und ihr „Drittes Reich“. Harald Welzer. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 23.03.2007. Link >>>
Weiterfühfrende Literaturempfehlung:
Revisionsanspruch und geheime Ostpolitik der Weimarer Republik. Die Subventionierung der deutschen Minderheit in Polen. Norbert Krekeler. (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Nr. 27). Dt. Verl.-Anst., Stuttgart 1973, (Zugleich: Bonn, Universität, Dissertation, 1972: Zur Deutschtumspolitik des Auswärtigen Amtes in den durch den Versailler Vertrag abgetretenen Gebieten.)
Minister Lammers to senior officials of the Reich, 25 January 1938, ‚Betrifft: Formulierung der Begriffe „Deutschtum im Ausland, Auslandsdeutscher und Volksdeutscher“‚. Bundesarchiv Potsdam (hereafter BA Potsdam) 51.01/ 23905.
Deutscher Geist und ständische Freiheit im Weichsellande: Polit. Ideen u. polit. Schrifttum in Westpreußen v. d. Lubliner Union bis zu d. poln. Teilgn (1569-1722/93)., Königsberg 1940. Habilitationsschrift von Theodor Schieder.
Landständische Verfassung, Volkstumspolitik und Volksbewußtsein. Eine Studie zur Verfassungsgeschichte ostdeutscher Volksgruppen, in: Hermann Aubin, Otto Bruner, Wolfgang Kotter, und Johannes Papritz (Hrsg.), Deutsche Ostforschung. Ergebnisse und Aufgaben seit dem I Weltkrieg, Bnd 2,Leipzig 1943.
The Nazi Concept of ‚Volksdeutsche‘ and the Exacerbation of Anti-Semitism in Eastern Europe, 1939-45. Valdis O. Lumans, Himmler’s Auxiliaries: The Volksdeutsche Mittelstelle and the German National Minorities of Europe, 1933-1945 (Chapel Hill, NC and London 1993).
Erlaß des Führers und Reichskanzlers zur Festigung deutschen Volkstums, vom 7. Oktober 1939′, BArch R 43 II/604, Bl. 27-28. Bayerische Staatsbibliothek.
Näheres zur Umverteilung von bei Juden beschlagnahmten Waren an Volksdeutsche siehe „Eidesstattlicher Erklärung, Edgar Hoffmann“, 3. September 1947, IfZ München Nr. 5125. Hoffmann, eine offizielle Aussage in der Haupttreuhandstelle Ost (HTO) und später in der Stabsstelle des Reichskommissars für die Festigung des Deutschen Volkstums, weist darauf hin, dass die bei Polen und Juden beschlagnahmten Waren in gleicher Weise behandelt wurden. Weitere Einzelheiten sind in „D. Einzelfragen des Osteinsatzes“, signiert Greifelt, SS-Brigadeführer und Dr. Winkler, Leiter der Haupttreuhandstelle Ost (undatiert, aber wohl Ende 1940). IfZ München Nr. 5149.
VDA, Verein für das Deutschtum im Ausland, Allgemeiner Deutscher Schulverein. (1881–1918). Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Nationalismus und Imperialismus im Kaiserreich. Gerhard Weidenfeller. (Europäische Hochschulschriften. Reihe 3: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften. Bd. 66).
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Quelle des futured image: VertreibungVonPolenImWartheland_1939_BundesarchivWilhemHoltfreter
Eine sehr gute Erklärung in einem interessanten Zusammengang! Die Gewalt rollte zurück auf die Deutschen, wenn auch nur in abgemilderter Form, denn das was die Deutschen im Osten getan haben war unbeschreiblich brutal.